man wünscht sich englische queueing-Kunst ins Rheinland


man wünscht sich englische queueing-Kunst ins Rheinland
An der Garderobe in einem Düsseldorfer Kongresszentrum, 25 Minuten vor Beginn der Show eines Kabarettisten.
Die Schlange kurvt endlos durchs gesamte Foyer. Mehrere Hundert Menschen werden bedient von exakt zwei Garderobendamen.

Zeit verrinnt.

Man ist in Düsseldorf! Manch einer hier wähnt sich zu wichtig, als daß er sich in eine schnöde Schlange stellen müßte, und ignoriert sie einfach, indem er von der anderen Seite an die beiden überforderten Frauen herantritt.

Dies wiederholt sich.
Nun haben wir zwei Schlangen!

Manch einer hält sich noch immer für etwas Besseres und tritt nunmehr zwischen den zwei Schlangen direkt an den Garderobentresen heran.
Die Garderobendamen scheinen von solch Selbstbewußtsein stark beeindruckt und nehmen diese Mäntel tatsächlich entgegen.

15 Minuten vor Beginn.
Der Tresen ist am Horizont zu erkennen.

Noch 10 Minuten.
Den Garderobendamen gehen die Zettelchen aus. Sie nehmen somit keine Mäntel mehr entgegen.

Noch 8 Minuten.
Ein Kongresszentrums-Mitarbeiter tritt nach vorne und erklärt, man hätte ja nicht ahnen können, “daß alle zur gleichen Zeit ankommen”.
(Nein? Wenn es um 20.00h losgehen soll? Hätte man den 10.00-Komfort-Check-In nutzen können?!)

Noch 2 Minuten.
Eine gelangweilte Dame nimmt zwei Jacken entgegen und verlangt dafür vier Euro.
Man verkneift sich das Umrechnen von Euro in D-Mark und ist lieber insgeheim froh, nicht zu den hundert warm bekleideten Gestalten hinter einem zu gehören und macht sich auf die Suche nach seinem Platz.

Immerhin war der Kabarettist sehr unterhaltsam.
Man ist versucht, sich zu fragen, ob auch das Jackenabgeben von ihm choreographiert worden war.

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