Feinstaub


Mir ist bewußt, daß Feinstaub momentan das ist, was zu anderen Zeiten Kampfhunde oder Dioxinasche waren: die Wurzel Allen Übels. Und doch.

Ich wohne im 1. Stock, Vorderhaus, an einer nicht allzu dicht befahrenen Straße, von der mich eine Linde etwas abschirmt. Ich rauche nicht, habe so gut wie nie Kerzen an, lüfte in normalem Maß, habe keinen Ofen und betreibe auch keine offenen Feuerstellen in meiner Wohnung.

Trotzdem stellte ich, nachdem ich einige Monate hier wohnte, irritiert fest, daß das Wort ‘blütenweiß’ in keinem Zusammenhang mehr mit meinen Gardinen stand, obwohl dies zur Zeit ihrer Anbringung noch der Fall gewesen war. Und irgendwann ließ sich dieser Zustand auch nicht mehr mit Überlegungen über ungünstigen Lichteinfall oder suboptimal gereinigte Brillengläser erklären.

Aber wenn die Gardinen in drei Metern Höhe hängen und man keine vertrauenerweckende Leiter besitzt, schiebt man eine Wäsche gern etwas vor sich her… bis man dann mütterlichen Besuch erhält und, um die entsetzten Aufschreie zum Verstummen zu bringen, doch etwas Akrobatik auf sich nimmt und sie dann in der Dusche voreinweicht.

In nur sieben Monaten haben meine Gardinen Dreck gefiltert, der das erste Einweichwasser undurchsichtig dunkelbraun färbte:

Vergleichbare Erfahrungswerte an ähnlich befahrenen Straßen sagen mir, daß das nicht normal ist. Es wirkt sich vermutlich auch nicht positiv auf in der Nähe befindliche Atemorgane aus. Igittigitt.


[Und wenn ich so drüber nachdenke, weitere sieben Monate später: ‘weiß’ ist was anderes…]

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