Zusätzlich zu den Bildern von heute auch noch ein richtiges Update…
ich bin noch immer in Kiel und gerade etwas ohne Ansprache, da ich, leichtsinnigerweise, meiner überaus reizenden Gesellschaft das Spiel “Black&White” mitgebracht und sie somit sozial komplett lahmgelegt habe. Es gibt manchmal einfach nichts Interessanteres, als einen niedlich grunzenden Affen zu erziehen und sich von grafisch mittelmäßig hübschen Cyber-Untertanen als “O Allmächtiger” ansprechen zu lassen. Aber auch für Nichtspielende ist es nicht unamüsant, die pädagogischen Sorgen per irritiertem Aufschrei mitgeteilt zu bekommen. “Mein Affe kackt überall hin!” “Boah, daß der bloß nicht schon wieder irgendwelche Leute frißt!” “Oh, jetzt hat meine Kreatur einen Stein gefressen! Ist das gut für die?” etc.
Ansonsten ist das Wetter plötzlich wieder relativ sommerlich, wenn auch leider nicht richtig strandmäßig warm. Außerdem versteht man als Küstenbewohner wohl nicht wirklich, daß der Großteil Deutschlands es nicht selbstverständlich findet, einen Strand quasi direkt vor der Tür zu haben. (Wobei Berlin und Brandenburg ja auch nette Seen mit Sandstrand zu bieten haben. Aber trotzdem.)
Dafür habe ich mich am Wochenende auf ein Segelschiff gewagt, segelnderweise, oder vielmehr: Leuten beim Segeln zuschauend und mich möglichst aus dem Weg haltend. Wenn man aus einer gewässerarmen Gegend wie etwa Ostwestfalen-Lippe kommt und das seefahrende Vorleben sich auf Krabben- und Seesternkutter, Tretboote und Autofähren beschränkt, dann fühlt man sich in Gesellschaft akut segelnder Segler ein bißchen wie in einem Schlumpfcomic mit erweitertem Vokabular.
Statt “Wir müssen den Schlumpf mit dem Schlumpf schlumpfen” gibt es variierende, für Uneingeweihte ähnlich bedeutungsarme Gespräche zu belauschen.
“Guck mal, der ___ hat ein ___ am ____! Warum ___t der denn den ___ mit dem ___, aber ohne den ___ zu ___?” – “Kannst du mal den ___ ____?”
Doch solange die Sonne scheint, die Ostsee relativ blau ist, das Schiff nicht irritierend geneigt und der Seegang nicht auf den Magen schlägt, kann man ja auch ohne irgendetwas zu verstehen freundlich lächeln und höchst zufrieden sein.
Oh.
Offensichtlich sind auch Segler nicht vor Seekrankheit gefeit, jedenfalls nicht, wenn diese von Computerspielen ausgelöst wird. Darum genug für heute.
Auf bald!