Noch 50 Tage bis zur Hochzeit… darauf eine Artikelserie!


Hochzeitslogo
Eine Artikelserie braucht ein Logo!

Wie vor einigen Monaten angedeutet – ich bin seit November verlobt. Zuerst waren wir uns gar nicht sicher, wie gemächlich wir das Ganze angehen lassen würden, aber nach etwas Hin und Her sind wir nun tatsächlich bei einem Datum angekommen, das uns ganz traditionell noch innerhalb eines Jahres nach der Verlobung unter die Haube bringt. (Sogar etwas schneller, denn wer möchte schon im ostwestfälischen Spätherbst feiern?)

Seitdem habe ich viel über Hochzeiten und ihre Planung gelernt – ich hatte da große Bildungslücken, im Gegensatz zu einigen Kolleginnen, die seit dem Kindergarten Ordner voller Brautideen anlegen und in langweiligen Momenten freiwillig die neueste Disney-Prinzessinnen-Brautkollektion bestaunen (ohne verlobt zu sein). Ich liege da auf dem Bridezilla-Spektrum am entgegengesetzten Ende: Kurz nach dem Ja zur Verlobung musste ich erst einmal googlen, auf welchen Finger ich das gute Stück nun eigentlich stecken musste.

Darum als Thema 1 in dieser Artikelserie:

Der Verlobungsring

Das Gute am Verlobungsring, zumindest in meinem Fall: Er ist für die Braut nicht mit Arbeit verbunden. Man kann ihn einfach erfreut entgegennehmen, sobald man die Überraschung überwunden hat (und den richtigen Finger identifiziert hat). Ganz selbstverständlich ist das wohl nicht – die Disneykleid-Kollegin etwa hat schon sehr genaue Vorstellungen, wann genau ihr ein Ring überreicht werden soll, auch wenn das Wunschdatum  noch ein paar Jahre in der Zukunft liegt, und eine andere hat den Ring direkt mit gekauft und damit nur den Moment der Übergabe dem zukünftigen Ehemann überlassen.

Ich wurde dafür im Halbschlaf mit meinem überrascht (wobei ich dann recht schnell wieder wach war) und habe ihn danach dauernd effektvoll ins Licht gehalten (…im Bed & Breakfast, wo ich ihn bekam, war das Licht im Bad am besten… da war ich dann länger. Glitzer!). Und vor Objektive. Und in die Sonne, die dann sogar rauskam.

Ringle/DingleRingle/Dingle
Ringle/Dingle

Und ein paar Dinge habe ich dann noch gelernt:

  1. Deutschland hat gar keine richtige Verlobungsringkultur – also ist es in Ordnung, dass ich mir erst über den Finger unsicher war. 🙂 Es gab aber die Tradition, dass beide einen Ring bekommen, ihn links tragen und er dann bei der Hochzeit auf den rechten Finger wechselt und zum Ehering wird. Das mit dem Diamantring kommt wohl ein bisschen aus Hollywood herüber (nicht, dass ich mich beschwere!). Und in den USA ist diese Tradition wohl vor allem dem geschickten Marketing von de Beers seit den 50er Jahren zu verdanken. 
  2. Noch eine Begründung für meine Rechts-Links-Schwäche bei Ringen: In Deutschland trägt man Eheringe rechts, in Irland (und anderen englischsprachigen Ländern) links, und den Verlobungsring auf der anderen Seite. Nach drei Jahren in Irland kann ich das also nun machen, wie ich möchte, ich verwirre immer irgendwen.
  3. Deutsche Frauen reagieren alle recht einheitlich mit “Oh, wie schön! Der ist ja elegant und schlicht und bleibt nicht dauernd an allem hängen!” Das mit dem praktischen Sinn in Modefragen ist definitiv kein Vorurteil.
  4. Irische Frauen sind kulturell bedingt natürlich auch alle voll des Lobes (“Oh that is gooorgeous!”), aber bei vielen sieht man ein verwirrtes bis schockiertes “…aber wo ist denn der STEIN?” im Gesichtsausdruck. Die acht kleinen in meinem zählen anscheinend nicht so richtig.
  5. Amerikanischen Kolleginnen habe ich den Ring nicht unnötig gezeigt, zumindest nicht denen, die den Gegenwert eines Kleinwagens am Finger tragen und so in mir umgehend Überlegungen à la Punkt 3 auslösen: Macht man sich damit nicht dauernd Pullover kaputt? Tut es nicht fürchterlich weh, wenn einem jemand kräftig die Hand schüttelt? Wozu hat man sogar Diamanten zwischen den Fingern, wo sie a) den Ring unnötig dick und so doof zu tragen machen und b) sie eh keiner sieht und sie höchstens Staub und Dreck sammeln? Und ist man nicht die ganze Zeit nervös, dass man ihn verlieren könnte?
  6. Sollen die das alle machen, wie sie meinen – meiner ist eh am schönsten.

 


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